Erste Bausubstanz­prüfung für die ehemalige Manheimer Kirche abgeschlossen

Ehemalige Kirche in Manheim-Alt

Die denkmalgeschützte ehemalige Kirche St. Albanus und Leonhardus in Manheim-Alt bleibt erhalten und soll gemeinsam mit ihrer Umgebung als Ensemble zu einem Landschafts- und Kulturpark entwickelt werden. Ein jetzt abgeschlossenes Gutachten zur Bausubstanz und einer möglichen Schadstoffbelastung des historischen Gebäudes liefert die Grundlage für die Zukunft dieses für das NEULAND HAMBACH herausragenden Ortes.

Bausubstanz in überraschend gutem Zustand

Trotz eines teilweise starken Rückbaus befindet sich die bereits 2019 profanierte Kirche in einem vergleichsweise guten Zustand. „Aus bautechnischer Sicht spricht nichts gegen eine langfristige Nachnutzung der ehemaligen Kirche. Zwar müssen mittelfristig Maßnahmen zum Erhalt der Bausubstanz erfolgen, in der Summe sind diese aber mit geringem Aufwand umsetzbar und könnten mit entsprechenden Umbauarbeiten für eine erste Zwischennutzung verknüpft werden“, erklärt Projektleiterin Bianca Hohn. Zu den erforderlichen Sanierungsmaßnahmen im Außenbereich zählen neben der Reinigung und Neuverfügung der Fassade beispielsweise auch die Ausbesserung und Neudämmung des Dachs, der Ersatz fehlender Fenster sowie Putzarbeiten im Innenraum, die aufgrund einer partiellen Asbestbelastung erforderlich sind.

Überprüfung der Bausubstanz in der ehemaligen Manheimer Kirche

Zeitnahe Zwischennutzung möglich

Eine zeitnahe temporäre Nutzung für die Zeit, während die Manheimer Bucht bis Anfang der 30er Jahre bergbaulich endgestaltet wird, zahlt auf den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes ein und wird von vielen Menschen begrüßt. Sie sehen in der ehemaligen Kirche Potenzial für die Schaffung eines besonderen Ortes im NEULAND HAMBACH. Parallel zu einer langfristigen Neunutzung soll daher ein Konzept für eine Interimsnutzung erarbeitet werden, in das auch die Ergebnisse der bisherigen Beteiligungen einfließen. Dazu Bianca Hohn: „Der Beteiligungsprozess zeigt bereits ein erstes Stimmungsbild für eine Zwischennutzung. Die meisten Befragten wünschen sich, dass das Gebäude zu einem Ort der Kultur und Begegnung wird – und das möglichst früh. Einige der ehemaligen Bewohner:innen der umgesiedelten Ortschaft stehen der Fortentwicklung des Gebäudes skeptisch gegenüber. Allerdings gibt es auch viele, die sich über einen solchen Prozess eine Versöhnung mit der Vergangenheit erhoffen und das Potenzial für die Gemeinschaft sehen.“

Visualisierung Manheimer Kirche mit Pionierbau am Hambach Loop

Pläne für eine langfristige Nachnutzung

Auf Grundlage des jetzt vorliegenden ersten Bausubstanz-Gutachtens und der Grobkostenkalkulation für eine Instandsetzung, entwickelt die NEULAND HAMBACH mit Unterstützung der Starke Projekte GmbH unter Einbindung der früheren Bewohner:innen von Manheim-Alt, weiteren Kerpener Bürger:innen, insbesondere der Jugend, sowie Expert:innen im Bereich der Kirchentransformation ein Konzept zur Nachnutzung des ehemaligen Kirchengebäudes. In diesem Zusammenhang soll es auch einen Gestaltungswettbewerb zu den Pionierbauten an den besonderen Orten am Hambach Loop geben, zu denen auch die ehemalige Manheimer Kirche zählt.

Die aktuelle Bausubstanz­prüfung stellt zusammen mit den ermittelten Kosten einen ersten Zwischenbericht mit möglichen Instandsetzungsmaßnahmen dar. Daraus abgeleitete Fragen wie die eingehende Untersuchung und Bewertung der bestehenden Feuchtigkeitsschäden oder die Möglichkeiten der Beheizung im Zusammenhang mit einer zukünftigen Interimsnutzung des Gebäudes sollen in einem zweiten Planungsschnitt geklärt werden. Das finale Gutachten soll im Herbst dieses Jahres vorliegen und wird auf unserer Webseite veröffentlicht.